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So schmeckt der Advent bei uns - Kletzenbrot

Aktualisiert: 5. Dez. 2022

Ganz langsam aber sicher nähern wir uns der stillsten Zeit im Jahr.

Die Tage sind kurz und oft nebelverhangen, die Temperaturen werden immer kälter und der Geruch von Lebkuchen, Orangen, Zimt und Nelken liegt in der Luft. Da macht man es sich am besten gemütlich – drinnen in der wohligen Wärme.



Immer schon waren die Advent- und Weihnachtszeit in unseren Breiten ein Fest für Nase und Gaumen. Gewürze wie Zimt, Nelken, Piment und Vanille sind aus den meisten Weihnachtsgebäcken nicht wegzudenken. Und auch Trockenfrüchte spielen eine wichtige Rolle, waren sie doch für lange Zeit die einzige Möglichkeit, etwas Süße in den Alltag zu bringen.



Kletzenbrot

Das Kletzenbrot ist von alters her eine besondere Weihnachtsköstlichkeit und vor allem im Alpenraum weit verbreitet. Im Salzburger Land wird es auch heute noch als das traditionelle Patengeschenk in der Weihnachtszeit verschenkt.


Ursprünglich wurde das Brot, das außerordentlich lange haltbar ist, um den Andreastag (30. November) erstmals gebacken. Frühestens am Nikolaustag verzehrt, doch meist erst am Heiligen Abend vom Familienoberhaupt angeschnitten, war es doch eine ungewohnte Köstlichkeit auf dem sonst eher eintönigen Speiseplan der einfachen Bauern.





Geschichte

Bereits die Kelten mischten allerlei getrocknete  Früchte unter ihren Brotteig, und das „Piratura“ war ein im Mittelalter bekanntes Brot,  das ebenfalls  aus Brotteig mit gedörrtem Obst und Nüssen bestand.


Waren ursprünglich lediglich Kletzn (= ungeschälte gedörrte Birnen),  Dörrzwetschken, Weinbeerl (= Rosinen) und  Zibeben (= Korinthen) zum Süßen vorhanden, so wurden später mit zunehmendem Wohlstand auch exotischere Dörrfrüchte (wie z.B. Feigen), Aranzini, Zitronat sowie Honig beigegeben.

Dörrfrüchte fürs Kletzenbrot

Herrlich süßes Dörrobst und knackige Nüsse sind die wichtigsten Bestandteile des Kletzenbrotes


Dörrfrüchte – dein Geschmack?

Zugegeben, das Kletzenbrot scheidet die Geister: Die einen vermeiden konsequent jegliche Dörrfrüchte und damit auch Früchtebrote jeder Art, die anderen lieben die zurückhaltende fruchtige Süße und den würzigen Geschmack dieser herzhaften Spezialität. Die Tatsache, dass Du diesen Beitrag liest, deutet wohl eher darauf hin, dass Du ein Kletzenbrot-Liebhaber bist.


Doch auch wenn Du zu den Skeptikern gehörst, solltest Du dem Kletzenbrot zumindest eine Chance geben. In feine Scheiben geschnitten und hauchdünn mit Butterund für besonders Süße überdies mit Honigbestrichen, vermittelt es das Aroma des alpenländischen Advents wie kaum ein anderes Gebäck.



Christstollen

Der Christstollen ist der noblere Bruder des Kletzenbrotes und kommt aus Sachsen: Auch im Christstollen dürfen süße Früchte nicht fehlen – hier allerdings überwiegend in kandierter Form. Der erlesene Stollen löste das Christbrot ab, ein Fastengebäck aus dem 14. Jahrhundert aus Mehl, Hefe und Wasser. Die Form und das Aussehen des Gebäcks sollten an das gewickelte Christkind erinnern. Die bekannteste „Stollenschmiede“ heutzutage ist Dresden – einen Dresdner Stollen muss man einmal im Leben gekostet haben.



Feines Rezept für Kletzenbrot

exklusiv vom Wienerroither – ergibt vier Wecken

Zutaten für den Teig:

  1. 330 g Weizenmehl

  2. 170 g Roggenmehl

  3. 450 g Sauerteig

  4. 400 g Wasser (ca.)