Schon seit vielen Jahren stellen wir in liebevollster Handarbeit weihnachtliche Windfiguren für den Christbaum her.
Die Anregung dazu erhielt Martin Wienerroither II. erstmals Ende der 50er-Jahre, als Konditormeister Macher in Bruck an der Mur mit seinen Tier-Figuren aus Windmasse Furore machte. In zahlreichen Ausstellungen konnte man die Kunstwerke bewundern. Das Rezept dazu hielt er streng geheim, und so kam es, dass Martin erst in den 60er-Jahren näher an sein Ziel kam: nämlich diese Windfiguren selbst herzustellen.
Zarte Windfiguren für den Christbaum
Herr Schuhmacher von der Konditorei Gerstner aus Wien veranstaltete damals Kurse über seine Technik in Klagenfurt, die von vielen Kärntner Konditoren regelrecht gestürmt wurden.
Es sollte noch bis 1967 dauern, bis es auch beim Wienerroither essbares Handwerk aus Windmasse geben sollte. Zu Ostern wurden Lämmer, Hähne, Osterhasen und Küken hergestellt und für die Weihnachtszeit begann Martin mit Sternen, Ringen und Schneebällen für den Baum.
Nach und nach gesellten sich immer mehr Figuren dazu: Esel, Schaukelpferd, Bär und Schneemann, Christkindl, Weihnachtsmann und Schwäne gab es in dieser köstlichen Variante der Konditorkunst zu bestaunen und vernaschen.
Ein süßer Bär aus Windmasse grüßt vom Baum – Christbaumschmuck zum Vernaschen
Martin II. meint dazu: „Angefangen hab ich immer mit den Schwänen – zum Warmwerden. Früher verwendeten wir anstatt der Christbaumhaken noch Goldschnürl, die auf die richtige Länge zugeschnitten und in die Basis-Schicht gesteckt werden mussten.
Das war eine Aufregung für meine Kinder, die an den Adventnachmittagen gerne bei mir in der Konditorei saßen und Schnürln zuschnitten, bis im Radio das Betthupferl zu hören und es Zeit für‘s Bett war.“
Und so wird’s gemacht
1 – Zuerst einmal abwiegen
Seppi wiegt den Zucker genau ab, fügt etwas Zuckersirup und Wasser bei und dann geht es ab damit auf den Herd.
2 – Nun das Ganze erwärmen
Zum Erwärmen ein Thermometer verwenden, um die Temperatur im Auge behalten zu können.
3 – Zucker kochen
Die Zucker-Wasser-Mischung wird nun auf 94 ° R (Réaumur; =117,5 ° C) erhitzt und dann sofort von der Flamme genommen.
4 – Eiweiß schlagen
Das Eiweiß im langsamen Gang vorsichtig schlagen
5 – Den gekochten Zucker beigeben
Zum sanft geschlagenen Zucker-Eiweiß-Mix nun den flüssigen Zucker langsam einrinnen lassen.
6 – Weiter schlagen
Weiter im schnelleren Gang schlagen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist
7 – Die Windmasse entsteht
Die Windmasse muss den nötigen „Stand“ haben, damit die Figuren nicht „auseinanderlaufen“
8 – Ausstattung
Die nötigen Accessoires zum Windfiguren-Spritzen: Schalen, Teigspachteln, Spritzsäcken, verschiedene Tüllen, Lebensmittelfarbe
9 – Die Basis spritzen
Mit geübter Hand spritzt Seppi nun die Basis für die Schneemänner auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech auf.
10 – Christbaumhaken
Um die Figuren später am Christbaum befestigen zu können, müssen jetzt bereits die Christbaumhaken hineingesteckt werden.
11 – Dicke Bäuche
Nachdem die Basis ein wenig getrocknet ist, bekommt unser Schneemann Kopf, Füße und einen richtig schönen dicken Bauch.
12 – Blau
Ein wenig von der Windmasse abzweigen und mit blauer Lebensmittelfarbe einfärben.
13 – Der Schal
Damit dem Schneemann ja nicht kalt wird, gibt‘s gleich einen kuscheligen Zucker-Schal. Dazu ein wenig Windmasse abzwicken und mit Lebensmittelfarbe einfärben.
14 – Das wichtigste Accessoire: der Besen
Nach dem Schal bekommt unser Frosty zu allererst einen Besen verpasst.
15 – Ohne Arme geht gar nix
Und damit der Besen nicht runterfällt, braucht unser Schneemann natürlich auch Arme.
16 – Rot
Nun brauchen wir ein wenig Rot für die Schneemann-Wollmützen
17 – Die Wollmütze
Mit rosa eingefärbter Windmasse spritzt Seppi dem Schneemann eine kecke Mütze auf den Kopf. Sie wird anschließend auch noch mit Krempe und Bommel verziert.
18 – Die Karotten-Nase
In der letzten Runde mit dem Spritz-Sack verpasst Seppi seinen Schneemännern ihre süßen Karotten-Nasen.
19 – Noch sind sie blind…
Noch sind sie blind, unsere frostigen Gesellen. Das ist wohl auch besser so, geht‘s jetzt doch ab in den Ofen: bei 60 ° C, über Nacht, mit leicht geöffneter Ofentüre.
20 – Maler-Arbeiten
Nachdem die Schneemänner in Ruhe getrocknet sind, werden sie liebevoll bemalt: Mund, Augen und Kohleknöpfe. Fertig sind die weihnachtlichen Schmuckstücke.
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