top of page

Die Kunst der zarten Figuren

Aktualisiert: 25. Juni 2022

Schon seit vielen Jahren stellen wir in liebevollster Handarbeit weihnachtliche Windfiguren für den Christbaum her.


Die Anregung dazu erhielt Martin Wienerroither II. erstmals Ende der 50er-Jahre, als Konditormeister  Macher in Bruck an der Mur mit seinen Tier-Figuren aus Windmasse Furore machte. In zahlreichen  Ausstellungen konnte man die Kunstwerke bewundern. Das Rezept dazu hielt er streng geheim, und  so kam es, dass Martin erst in den 60er-Jahren näher an sein Ziel kam: nämlich diese Windfiguren selbst herzustellen.

Windfiguren vom Wienerroither

Zarte Windfiguren für den Christbaum


Herr Schuhmacher von der Konditorei Gerstner aus Wien veranstaltete damals Kurse über seine Technik in Klagenfurt, die von vielen Kärntner Konditoren regelrecht gestürmt wurden.


Es sollte noch bis 1967 dauern, bis es auch beim Wienerroither essbares Handwerk aus Windmasse geben sollte.  Zu Ostern wurden Lämmer, Hähne, Osterhasen und Küken hergestellt und für die Weihnachtszeit  begann  Martin mit Sternen, Ringen und Schneebällen für den Baum.


Nach und nach gesellten sich immer mehr Figuren dazu: Esel, Schaukelpferd, Bär und Schneemann, Christkindl, Weihnachtsmann und Schwäne gab es in dieser köstlichen Variante der Konditorkunst zu bestaunen und vernaschen.

Lichterbaum am Heiligen Abend

Ein süßer Bär aus Windmasse grüßt vom Baum – Christbaumschmuck zum Vernaschen


Martin II. meint dazu: „Angefangen hab ich immer mit den Schwänen – zum Warmwerden.  Früher verwendeten wir anstatt der Christbaumhaken noch  Goldschnürl, die auf die richtige Länge zugeschnitten und in die Basis-Schicht gesteckt werden mussten. 


Das war eine Aufregung für meine Kinder, die an den Adventnachmittagen gerne bei mir in der Konditorei saßen und Schnürln zuschnitten, bis im Radio das Betthupferl zu hören und es Zeit für‘s Bett war.“


Und so wird’s gemacht

1 – Zuerst einmal abwiegen

Seppi wiegt den Zucker genau ab, fügt etwas  Zuckersirup und Wasser bei und dann geht es ab damit auf den Herd.


2 – Nun das Ganze erwärmen

den Zucker erwärmen

Zum Erwärmen ein Thermometer verwenden, um die Temperatur im Auge behalten zu können.


3 – Zucker kochen

Zuckerkochen

Die Zucker-Wasser-Mischung wird nun auf 94 ° R (Réaumur;  =117,5 ° C) erhitzt und dann sofort von der Flamme genommen.


4 – Eiweiß schlagen

Eiweiß schlagen

Das Eiweiß im langsamen Gang vorsichtig schlagen


5 – Den gekochten Zucker beigeben

gekochten Zucker beigeben

Zum sanft geschlagenen Zucker-Eiweiß-Mix nun den flüssigen Zucker langsam einrinnen lassen.


6 – Weiter schlagen

im schnellen Gang schlagen

Weiter im schnelleren Gang schlagen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist


7 – Die Windmasse entsteht

Windmasse

Die Windmasse muss den nötigen „Stand“ haben, damit die Figuren nicht „auseinanderlaufen“


8 – Ausstattung

Ausstattung

Die nötigen Accessoires zum Windfiguren-Spritzen: Schalen, Teigspachteln, Spritzsäcken, verschiedene Tüllen, Lebensmittelfarbe


9 – Die Basis spritzen

Mit geübter Hand spritzt Seppi nun die Basis  für die Schneemänner auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech auf.


10 – Christbaumhaken

Um  die  Figuren später am Christbaum befestigen zu können, müssen jetzt bereits die Christbaumhaken hineingesteckt werden.


11 – Dicke Bäuche

Dicke Bäuche

Nachdem die Basis ein wenig getrocknet ist, bekommt unser Schneemann Kopf, Füße und einen richtig schönen dicken Bauch.


12 – Blau

Blau für den Schal

Ein wenig von der Windmasse abzweigen und mit blauer Lebensmittelfarbe einfärben.


13 – Der Schal

Damit dem Schneemann ja nicht kalt wird, gibt‘s gleich einen kuscheligen Zucker-Schal. Dazu ein wenig Windmasse abzwicken und mit Lebensmittelfarbe einfärben.


14 – Das wichtigste Accessoire: der Besen

Jeder Schneemann braucht einen Besen

Nach dem Schal bekommt unser Frosty zu allererst einen Besen verpasst.


15 – Ohne Arme geht gar nix

Die Arme werden aufgespritzt

Und damit der Besen nicht runterfällt, braucht unser Schneemann natürlich auch Arme.


16 – Rot

Rot für die Mütze

Nun brauchen wir ein wenig Rot für die Schneemann-Wollmützen


17 – Die Wollmütze

Ohne Mütze müsste er frieren

Mit rosa eingefärbter Windmasse spritzt Seppi dem Schneemann eine kecke Mütze auf den Kopf. Sie wird anschließend auch noch mit Krempe und Bommel verziert.


18 – Die Karotten-Nase

Die Karottennase darf nicht fehlen

In der letzten Runde mit dem Spritz-Sack verpasst Seppi seinen Schneemännern ihre süßen Karotten-Nasen.


19 – Noch sind sie blind…

Fertig für den Ofen

Noch sind sie blind, unsere frostigen Gesellen. Das ist wohl auch besser so, geht‘s jetzt doch ab in den Ofen: bei 60 ° C, über Nacht, mit leicht geöffneter Ofentüre.


20 – Maler-Arbeiten

Bemalen

Nachdem die Schneemänner in Ruhe getrocknet sind, werden sie liebevoll bemalt: Mund, Augen und Kohleknöpfe. Fertig sind die weihnachtlichen Schmuckstücke.



Und hier noch eine Video-Anleitung mit Josef „Seppi“ Sternath:


110 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page